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Mit diesen beiden Eigenschaften lässt sich jede Beziehung beginnen oder aber auch aus einer Krise heben, wenn es bereits zu Konflikten zwischen eigenen Interessen und denen des Partners gekommen ist. Wichtig ist hier zunächst zu verstehen, dass zwei Menschen nicht immer das Gleiche mögen oder tun müssen, nur um sich nahe zu sein. Auch garantiert dies keinesfalls, dass eine Beziehung funktioniert. Im Gegenteil: Partner, die immer nur gleiche Dinge machen, rücken sich bald auf die Pelle, langweilen und frustrieren sich und gefährden ihre Beziehung damit weitaus mehr als diejenigen, die sich Freiräume lassen.
Wenn Partner gegensätzliche Interessen haben, dann bieten diese ihnen einen Rückzugsort vom Anderen. So befremdlich dies auch klingt, so wichtig ist es. Während Sie mit ihren Freundinnen einen Videoabend machen möchte, auf dem Er sich sehr unwohl fühlen würde, möchte Er vielleicht nach dem Fußballtraining mit seinen Kumpels ein Bier trinken gehen, worauf Sie keine Lust hat. Hier liegt der Kompromiss auf der Hand. An den Abenden, an welchen Er zum Fußballtraining geht, kann Sie einen Frauenabend einplanen. So kann jeder seinen Interessen nachgehen, sitzt nicht allein zuhause und kann die übrige Zeit, die gemeinsam bleibt, besser mit dem Partner nutzen. Hierdurch lernt man nicht nur, Kompromisse einzugehen, man entwickelt ein Maß an Toleranz, welches auch in anderen Bereichen der Beziehung von Vorteil sein kann.
Nicht immer gefallen einem die Interessen des Partners. Toleranz bedeutet hier, dem Partner seine Interessen zu lassen und diese nicht abzuwerten, ohne dass man selbst daran teilnehmen müsste. Nun kommt jedoch der zweite Schritt in einer funktionierenden Beziehung: Aufgeschlossenheit. Man muss lernen, sich neuen Dingen gegenüber zu öffnen und sie vorbehaltlos auszuprobieren - erst dann kann man sich ein Urteil darüber erlauben. Grundsätzlich Interessen des Partners abzulehnen führt nicht nur zu einer Abwertung seiner Gefühle, es verhindert auch jede Möglichkeit, Dinge als Paar neu zu erleben und auszuprobieren. Gerade in langjährigen Beziehungen ist dies jedoch sehr wichtig, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Interessen können sich mit der Zeit ändern und nur, weil man als Kind einmal schlechte Erfahrungen beim Eislaufen gemacht hat, muss dies nicht immer noch so sein. Ein schöner romantischer Nachmittag auf der Eislaufbahn mit einem heißen Kakao oder Glühwein mit dem sportbegeisterten Partner kann mehr für eine Beziehung tun, als das tolerante „Genehmigen“ seines wöchentlichen Trainings, mit dem man allerdings nicht viel zu tun haben möchte.
Wer die Interessen seines Partners ernst nimmt und sich bemüht, hin und wieder etwas Neues auszuprobieren, der erarbeitet sich einen Vertrauensvorschuss und kann damit rechnen, dass auch sein Partner gegenüber den eigenen Interessen aufgeschlossen sein wird.