Halt und Sicherheit sind der Kitt, der Beziehungen zusammenhält

11.03.2022 Katharina Hemmelmair
Studie: Gemeinsame Kinder, die finanzielle Situation, die Gewohnheit oder das Alter sind häufig genannte Gründe, weshalb sich Menschen gegen eine Trennung entscheiden. Doch was Beziehungen vor allem zusammenschweißt, sind Halt und das Gefühl von Sicherheit. Im regionalen Vergleich stimmen die Oberösterreicher dieser Aussage besonders zu.

Weshalb halten Beziehungen, auch wenn es nicht immer rund läuft? In einer aktuellen Studie bestätigen 27 Prozent der Befragten, dass sie bei starken Zweifeln ihre aktuelle Partnerschaft in jedem Fall beenden würden. Drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher hingegen entscheiden sich auch in schwierigen Zeiten bewusst dafür, zusammen zu bleiben. Der Halt und die Sicherheit in einer Beziehung werden als Hauptgrund genannt (34%), gefolgt von Kindern (25%), die Sorge vor einer aufwendigen Trennung (14%), finanziellen Gründen oder der Macht der Gewohnheit (je 13%). Das ergab eine repräsentative Studie* unter 1.500 Österreicherinnen und Österreichern, darunter 1.064 Personen, die aktuell in einer Partnerschaft sind.

Burgenländische Paare halten am stärksten an ihrer Beziehung fest

Bei den genannten Gründen zeichnen sich regionale Abweichungen ab: Während Halt und das Gefühl von Sicherheit den Oberösterreichern besonders wichtig ist (42%), bleiben die Vorarlberger vor allem wegen der Kinder zusammen (32%). Die Tiroler und die Salzburger würden sich eher trennen, wenn sie an der Partnerschaft zweifeln (33% bzw. 31%), ganz im Gegensatz zu den Burgenländern (21%) und Wienern (24%).

Parship-Psychologin Caroline Erb: „Gerade in so herausfordernden und unsicheren Zeiten bietet eine glückliche Partnerschaft Halt, Geborgenheit und Stabilität. Das wissen die meisten Paare mehr denn je zu schätzen, eine leichtfertige Trennung scheint für die allermeisten keine Option zu sein.“

Ab 30 halten Kinder und Finanzen Österreichs Paare zusammen

Je nach Alter unterscheiden sich die Gründe, weshalb man an einer Beziehung festhält. So spielen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr die Kinder eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, sich nicht zu trennen (35% vs. 25% im Schnitt). In derselben Altersgruppe können sich zudem 15 Prozent der Befragten eine Trennung schlichtweg nicht leisten, hier üben also finanzielle Überlegungen Druck auf die Weiterführung der Partnerschaft aus. Ab 50 Jahren fühlen sich rund 13 Prozent der Befragten einfach zu alt für eine Trennung – gleichzeitig bestätigen aber überdurchschnittliche 31 Prozent der 50- bis 60-Jährigen, sich bei Zweifeln an der Beziehung trennen zu wollen.

Caroline Erb: „Je nach Lebensabschnitt spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle, ob man sich auch weiterhin als Paar eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Themen wie ein respektvoller Umgang miteinander, Treue, Ehrlichkeit, Humor und eine spannende Gesprächsbasis auf Augenhöhe tragen positiv dazu bei, diverse Herausforderungen auch weiterhin gemeinsam anzunehmen. Es gibt allerdings auch viele Gründe, warum sich Paare dazu entscheiden, nach einer gewissen Zeit getrennte Wege zu gehen. Leichtfertig entscheiden das die Wenigsten.“

Studieninfos: Die bevölkerungsrepräsentative Studie wurde im Auftrag der Dating-App Parship.at von Marketagent.com durchgeführt. Von 23. November bis 2. Dezember 2021 wurden 1.500 webaktive Österreicherinnen und Österreicher im Alter zwischen 18-69 Jahren befragt, darunter 1.064 in Partnerschaft lebende Personen.