Kinder als Bekenntnis für langfristige Partnerschaft

01.10.2018 Katharina Hemmelmair
Aktuelle Studie: Paare mit Kindern zeichnen sich verstärkt durch eine hohe Verbindlichkeit und ein klares Bekenntnis für eine gemeinsame Zukunft aus. Kinderlose Paare freuen sich über mehr Zeit für Gespräche und Zärtlichkeit. Jedes dritte Paar bekommt in den ersten zwei Beziehungsjahren ihr erstes Kind.

Wien,

Die Hälfte aller österreichischen Paare hat gemeinsame Kinder, ein Viertel der Eltern hat minderjährige Kinder in ihre aktuelle Beziehung mitgenommen. Eine aktuelle Studie im Auftrag der Online- Partneragentur Parship.at hat untersucht, wie sich der Beziehungsalltag von Familien und kinderlosen Paaren unterscheidet. Das Ergebnis: Paare mit Kindern weisen eine hohe Überstimmung beim Stellenwert von Familie, Ehe und auch Beruf auf. Sie rechnen in ihrer Partnerschaft mit einer langfristigen gemeinsamen Zukunft und denken bei ernsthaften Problemen seltener über eine Trennung nach. Kinderlose Paare hingegen sprechen mehr miteinander und kuscheln regelmäßig und gerne. Aber sie verbringen nicht mehr Freizeit mit ihrem Partner als Familien mit Kindern. Für die Studie befragte marketagent.com 655 in Partnerschaft lebende Österreicherinnen und Österreicher im Alter von 18-69 Jahren.

Erstes Kind in den ersten zwei Jahren

Rund 70 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher leben in einer Partnerschaft. Davon haben 49 Prozent gemeinsame Kinder. Rund ein Drittel der Paare bekommt ihr erstes Kind in den ersten zwei Beziehungsjahren, ein weiteres Drittel nach zwei bis fünf Jahren, das letzte Drittel erst nach fünf Jahren. Die meisten Paare haben ein (42%) oder zwei gemeinsame Kinder (44%), 14 Prozent haben drei oder mehr gemeinsame Kinder. In jede vierte Partnerschaft wurde mindestens ein minderjähriges Kind mitgenommen, in drei Prozent der Fälle haben beide Partner Kinder aus früheren Beziehungen.

Trennungsrisiko bei kinderlosen Paaren größer

Paare mit Kindern weisen im Vergleich zu kinderlosen Paaren mehr Einigkeit auf, insbesondere bei den Themen „Stellenwert der Familie“ (67% vs 50%), „Ehe“ (61% vs 50%) und „Beruf“ (47% vs 40%). Parship-Psychologin Caroline Erb: „Der Wunsch nach Verbindlichkeit und Langfristigkeit der Beziehung ist bei Paaren mit Kindern stärker ausgeprägt.“ So rechnen 76 Prozent aller Familien mit Kindern mit einer langfristigen gemeinsamen Zukunft, aber nur 66 Prozent der kinderlosen Paare. Sollte die Beziehung nicht mehr glücklich machen, kommt eine Trennung für doppelt so viele kinderlose Paare (19%) wie für Paare mit Kindern (10%) überhaupt in Frage.

Intimität kommt zu kurz

Beim Thema Sexualität sind sich kinderlose Paare eher einig (42% vs 52%). Dabei bleibt es aber nicht: Sie kuscheln öfter (33% vs 51%) und sprechen mehr miteinander (42% vs 54%). Erb: „Die Intimität in der Partnerschaft verändert sich häufig, wenn Kinder im Haus sind. Im Alltag mit Kindern bleibt einfach weniger Zeit für zärtliche Momente mit dem Partner. Man sollte sich daher ganz bewusst Zeit für einander nehmen und die Zweisamkeit auch pflegen.“ Dennoch verbringen kinderlose Paare nicht mehr Freizeit gemeinsam als Paare mit Kindern. 58 Prozent aller Paare geben an viel Zeit miteinander zu verbringen, aber auch getrennten Freizeitaktivitäten nachzugehen. Jeder Fünfte verbringt keine freie Minute ohne seinen Partner.

Über die Studie: Im Auftrag der Online-Partneragentur Parship befragte das digitale Markt- und Meinungsforschungsinstitut marketagent.com 655 Österreicherinnen und Österreicher zwischen 18-69 Jahren, die in einer Partnerschaft leben. Der Erhebungszeitraum der Studie umfasste die Monate Mai und Juni 2018.