Österreich heiratet traditionsbewusst

07.04.2017 Katharina Hemmelmair
Zum Start der Hochzeitssaison hat Parship.at Paare in Erinnerungen schwelgen lassen und sie zu ihren Hochzeiten befragt. 70 Prozent der Männer geben an, den ersten Schritt gewagt und um die Hand ihrer zukünftigen Frau angehalten zu haben. Die beliebtesten Hochzeitsbräuche sind das gemeinsame Anschneiden der Torte, Walzer tanzen und das Brautstraußwerfen. Allerdings zeigen sich regionale Unterschiede, so werden beispielsweise in Wien nur 21 Prozent der Bräute entführt, in Kärnten hingegen sind es 57 Prozent. Die Übernahme der Kosten scheint sich zu verändern: Je jünger die Befragten, desto eher leisten die Bräute selbst einen finanziellen Beitrag zur Hochzeitsfeier. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Parship.at, bei der 657 verheiratete Österreicherinnen und Österreicher befragt wurden.

Wien,

Zum Start der Hochzeitssaison hat Parship.at Paare in Erinnerungen schwelgen lassen und sie zu ihren Hochzeiten befragt. 70 Prozent der Männer geben an, den ersten Schritt gewagt und um die Hand ihrer zukünftigen Frau angehalten zu haben. Die beliebtesten Hochzeitsbräuche sind das gemeinsame Anschneiden der Torte, Walzer tanzen und das Brautstraußwerfen. Allerdings zeigen sich regionale Unterschiede, so werden beispielsweise in Wien nur 21 Prozent der Bräute entführt, in Kärnten hinge- gen sind es 57 Prozent. Die Übernahme der Kosten scheint sich zu verändern: Je jünger die Befragten, desto eher leisten die Bräute selbst einen finanziellen Beitrag zur Hochzeitsfeier. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Parship.at, bei der 657 verheiratete Österreicherinnen und Österreicher befragt wurden.

Der Antrag ist Männersache

70 Prozent der befragten Männer gaben an, um die Hand ihrer Partnerin angehalten zu haben. Bei den Frauen waren es hingegen nur sechs Prozent. „Der Heiratsantrag ist offenbar noch ganz klar Aufgabe der Männer, bei diesem Schritt zeigen sich deutlich die traditionellen Rollenbilder“, erklärt Parship-Psychologin Caroline Erb. „Viele Frauen genießen es nach wie vor, erobert zu werden, Traditionen und Rituale sind auch heute für viele sehr wichtig und geben Halt und Sicherheit. Ein romantischer Antrag ist daher etwas Besonderes und bleibt für immer in Erinnerung.“ Auf dem Land scheinen die Paare vermehrt aus dieser Tradition auszubrechen – knapp ein Drittel heiratet hier ohne Antrag. Bei den Städtern ist es nur jeder Vierte, der ohne Antrag vor den Altar tritt.

„Do it yourself“ ist das Motto bei der Organisation

Fast die Hälfte der Brautpaare organisiert sich die Hochzeit komplett selbst. Sie planen alles gemeinsam und setzen es auch um – von der Gestaltung der Dekoration bis hin zur Vorbereitung der Bräuche. Die Familien der Braut und des Bräutigams sind selten involviert: Während bei älteren Befragten noch acht Prozent der Brautfamilie alles arrangiert hat, stimmen dem nur ein Prozent der unter 40-Jährigen zu. Die Familie des Bräutigams ist unabhängig vom Alter der Befragten kaum beteiligt (2%). Wedding Planer dürfte in Österreich auch weiterhin ein seltener Beruf sein: lediglich zwei Prozent geben an, einen solchen beschäftigt zu haben. Auch im Bundesländervergleich zeigen sich Unterschiede: Während sich 54 Prozent der Wiener Paare für die Alleinorganisation der Hochzeit verantwortlich zeichnen, sind es nur 38 Prozent der Tiroler und Vorarlberger. Letztere organisieren zwar größtenteils den Rahmen, über- lassen die Umsetzung im Detail dann aber anderen. Wiener Paare können weiter am häufigsten auf die Unterstützung der Eltern setzen – 17 Prozent geben an, dass sie zumindest eine der Familien tatkräftig unterstützt hat.

Anderes Bundesland, andere Bräuche

Bei den Bräuchen zeigen sich die Österreicher traditionsbewusst: 81 Prozent der Befragten erfreuen sich an traditionellen Bräuchen. Das Anschneiden der Hochzeitstorte, der Brautwalzer sowie das Brautstraußwerfen zählen ungebrochen zu den beliebtesten Traditionen. In Kärnten muss der Bräutigam ganz besonders auf seine frisch Angetraute aufpassen – dort ist das Brautstehlen hoch im Kurs (57%). Das Tragen eines Brautbüscherls ist vor allem in Oberösterreich und Salzburg (44%) beliebt. In Wien werden nur zwei Prozent der Bräute aus ihrem Schönheitsschlaf geweckt, im Gegensatz zur Steiermark so- wie Oberösterreich und Salzburg, wo 24 Prozent der Brautpaare mit dem Einsatz von Böllern aus dem Schlaf gerissen werden.

Die Kosten der Hochzeit verteilen sich zunehmend

Die Übernahme der Kosten liegt hauptsächlich bei Braut und Bräutigam, die Eltern zahlen aber in den meisten Fällen auch mit. Allerdings scheint es bei der Kostenverteilung einen anderen Schlüssel zu geben: Je jünger die befragten Bräute, desto eher leisten sie selbst einen finanziellen Beitrag zur Hochzeitsfeier. Die Familie des Bräutigams unterstützt ebenfalls zunehmend die Feier, laut Befragung ist das bei jeder dritten Hochzeit der Fall.

Studiensteckbrief: Die Studie im Auftrag der Online-Partneragentur Parship wurde vom digitalen Markt- und Forschungsinstitut Marketagent.com durchgeführt. Das Institut befragte im Dezember 2016 mittels Online-Interviews 1.500 Österreicherinnen und Österreicher im Alter zwischen 18-69 Jahren, darunter 657 verheiratete Personen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung.