Sehnsucht nach Freunden in Zeiten von Corona am größten

12.05.2020 Katharina Hemmelmair
Unbeschwert Freunde treffen, ohne Mundschutz einkaufen gehen, TV-Nachrichten ohne Corona: Darauf freuen sich die Österreicher laut einer aktuellen Studie derzeit am meisten. Frauen vermissen Umarmungen und Berührungen im Alltag, Singles freuen sich auf Kunst und Kultur, ältere Menschen wünschen sich, endlich wieder unter Leute zu gehen.

Wien,

Egal ob Single, in Partnerschaft lebend, jung oder alt: Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Österreicher am meisten danach sehnen, endlich wieder ihre Freunde zu treffen. Auf Platz 2 folgt der Wunsch, wieder normal – ohne Mundschutz und Abstandsregeln – einkaufen zu gehen sowie Nachrichtenberichte zu lesen und zu hören, die nichts mit Corona zu tun haben. Private Feste und in ein Kaffeehaus oder Restaurant zu gehen vermisst jeder zweite Österreicher. Darüber hinaus sind die Vorfreuden auf ein Ende des Krisenmodus je nach individueller Lebenslage unterschiedlich: Während 59 Prozent der Frauen Freunde und Familie endlich wieder umarmen wollen, sehnen sich nur 32 Prozent der Männer danach. Wer Kinder hat, freut sich auf die Öffnung der Schulen, Home- Office-Geplagte auf ihren nächsten Urlaub. Ältere Menschen hoffen auf einen baldigen Normalbetrieb bei Ärzten und Spitälern und Singles vermissen Kulturevents. Das ergab eine repräsentative Studie im Auftrag der Online-Partneragentur Parship.at unter 500 Österreichern zwischen 14 und 75 Jahren, die von Marketagent.com im Mai 2020 durchgeführt wurde.

Frauen wünschen sich ihr Leben zurück

Unabhängig davon, nach welcher Vorfreude gefragt wurde, Frauen scheinen ihr gewohntes Leben deutlich stärker zu vermissen als Männer. Einzig auf ihre Hobbies, das Vereinsleben und Sportevents freuen sich Männer mehr. Sonst ist die Sehnsucht der befragten Frauen nach dem Ende des Krisenmodus in allen Bereichen deutlich größer, so zum Beispiel beim Wunsch nach Normalität beim Einkaufen (66% vs. 48%), Familienfesten wie Geburtstage oder Hochzeiten (48% vs. 34%), nach einem Urlaub (45% vs. 34%) oder sich wieder schön zu machen (23% vs. 13%). Parship-Psychologin Caroline Erb: „Das soziale Umfeld und die Vielseitigkeit an Kontakt- und Beschäftigungsmöglichkeiten ist Frauen im Vergleich zu Männern besonders wichtig.“

Kaum Unterschiede zwischen Singles und Paaren

Was ihre Wünsche für die Zeit nach der Corona-Krise betrifft, unterscheiden sich die Bedürfnisse von Singles und Paaren kaum. Bis auf die Tatsache, dass sich Singles schon auf die Wiederaufnahme des Kulturbetriebs wie Kinobesuche oder Konzerte freuen (48% vs. 34%), ist die Sehnsucht nach dem gewohnten Leben gleich. Erb: „Die grundlegenden Bedürfnisse hängen nicht davon ab, ob man Single ist oder in einer Partnerschaft lebt, sondern welche Lebensumstände durch die Corona-Krise beeinflusst oder verändert wurden.“

Home-Office-Geplagte freuen sich auf nächsten Urlaub

Tatsächlich verlaufen die Trennlinien vielmehr nach Alter und individueller Lebenslage. Wer mit minderjährigen Kindern im selben Haushalt wohnt, sehnt sich nach der Öffnung von Kindergärten und Schulen (50% vs. Durschnitt 31%) sowie den Besuch von Eltern und Großeltern (54% vs. Durchschnitt 44%). Junge Menschen unter 30 Jahren vermissen vor allem die Möglichkeit, ins Ausland zu reisen (49% vs. Durchschnitt 37%), während sich Befragte ab 60 Jahren auf das unbeschwerte Bewegen im öffentlichen Raum (58% vs. Durchschnitt 51% sowie das Feiern von Geburtstagen und Jubiläen freuen (50% vs. Durchschnitt 41%). Dass Ärzte und Spitäler wieder ihren regulären Betrieb aufnehmen, ist ihnen ebenfalls wichtig (44% vs. Durchschnitt 35%). Die größte Vorfreude auf einen Urlaub empfinden Personen, die derzeit im Home-Office arbeiten (51%).

Über die Studie: Die Studie wurde im Auftrag der Online-Partneragentur Parship vom digitalen Markt- und Forschungsinstitut Marketagent.com durchgeführt. Das Institut befragte zwischen 30.4. und 4.5.2020 mittels Online-Interviews 500 Österreicherinnen und Österreicher im Alter zwischen 14-75 Jahren. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung.