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Neuer Partner mit Kindern aus früherer Beziehung

05.01.2024 Doris Gapp

Das Gefühl nach einer Aneinanderreihung unterschiedlich desaströser Dating-Erlebnisse war unbeschreiblich: Endlich war da jemand, der mich wertschätzte, bei dem ich nicht „zu viel“ oder „zu wenig“ war, der meine Interessen teilte, und der mir einfach guttat. Bei so viel Happy-Go Lucky-Feeling drängt sich doch die Frage auf: Wo ist der Haken? Ich würde Julian (12), Philipps Sohn aus erster Ehe, jetzt nicht unbedingt als Haken bezeichnen, aber als Herausforderung allemal.

Wie geht man mit einem Partner um, der Kinder aus früheren Beziehungen hat?

Anfangs war ich für Julian nur das gelegentliche Beiwerk bei Ausflügen und Unternehmungen mit seinem Vater. Ich sammelte Bonuspunkte, indem ich mit Julian die wildesten Wasserrutschen absolvierte und mit ihm stundenlang vor der Music Hall ausharrte, um einen guten Platz beim Alligatoah-Konzert zu ergattern. Dinge, die sein Vater aufgrund eines Bandscheibenvorfalls aktuell nicht machen konnte. Das Ganze lief etwa ein Jahr lang ziemlich reibungslos. Bis wir Julian während eines Wochenendtrips an den Gardasee eröffneten, dass wir uns auf gemeinsame Wohnungssuche begeben. Von da an war es, als wäre ein Schalter umgelegt worden bei Julian. Ich verlor meinen Kumpelstatus und wurde zur knallharten Konkurrenz um die Gunst seines Vaters.

Dabei habe ich diesen Konkurrenzkampf nie gewollt oder gesucht, denn mir war durchaus bewusst, dass bei Philipp bei aller Liebe zu mir an erster Stelle immer das Wohlergehen seines Sohnes stehen wird. Da ich selbst aus einer dysfunktionalen Familie stamme, fand ich das auch wichtig und richtig. Um so schwerer fiel es mir, plötzlich mit Julians gesammelter Ablehnung klarzukommen. War das Projekt Herzensmann mit Kind zum Scheitern verurteilt?

Das traditionelle Beziehungsmodell hat längst ausgedient

Der Begriff „Familie“ umfasste lange Zeit Vater, Mutter und Kinder. Ein Paar ohne Kinder war nicht vollständig, und Kinder waren zumeist die Garantie dafür, dass die Familie zusammenblieb, egal, wie sich die Beziehung von Mann und Frau entwickelte. Aber da viele Frauen in ihrer Rolle als Hausfrau ohnedies nicht in der Lage waren, sich und womöglich auch noch die Kinder selbst zu erhalten, stellte sich diese Frage erst gar nicht.

Heute gibt es nicht nur verschiedenste Beziehungskonzepte, die gesellschaftlich anerkannt sind, sondern viele Familien sind auch sogenannte Patchworkfamilien. Das bedeutet, mindestens einer der Partner hat bereits ein oder mehrere Kinder aus vorhergehenden Beziehungen, und die Familie wird neu „zusammengewürfelt“. Für die Vorstellung, dass dies zu verschiedensten Spannungen, Herausforderungen und Schwierigkeiten führen kann, bzw. fast immer wird, braucht es keine sonderlich ausgeprägte Fantasie.

Aber was sind nun die größten Hürden, die es zu meistern gilt, wenn die Beziehung zum neuen Partner mit Kind(ern) klappen soll? Was kommt auf dich zu, worauf musst du vorbereitet sein? Und – am wichtigsten: Wie können diese Probleme gelöst werden?

Warum gibt es Schwierigkeiten mit Kindern aus vorhergehenden Beziehungen?

Während du mit deinem neuen Partner gerade auf Wolke 7 schwebst, ist für dessen Nachwuchs unter Umständen die ganze Welt zu Bruch gegangen. Statt Mama UND Papa gibt es nun ein ODER, unter Umständen ist die Trennung auch mit einem Umzug verbunden. Das bedeutet, das Kind hat wahrscheinlich auch noch seine Bezugspersonen und Freunde im Alltag verloren.

Selbstverständlich laufen Trennungen sehr individuell ab und im besten Fall verläuft sie fair und ohne Streit, aber gänzlich ohne verletzte Gefühle wird es kaum möglich sein, wenn man sich einmal geliebt hat. Kommst du als neuer Partner hinzu, werden dich dessen Kinder als Störfaktor und Eindringling sehen, auch wenn du absolut nichts zum Scheitern der Beziehung der Eltern beigetragen hast. Das Herz von Kleinkindern zu gewinnen ist einfacher, weil sie die ganze Tragweite der Trennung noch nicht überblicken und wenn sie dich als verläßlichen und liebevollen Menschen kennenlernen, bist du verhältnismäßig rasch akzeptiert.

Ab dem Volksschulalter, und vor allem bei Teenagern, wird es dann schon schwieriger. Kinder im Volksschulteralter beziehen die Probleme ihrer Eltern häufig auf sich, glauben, „schuld“ am Beziehungs-Aus zu sein. Nachdem sie nicht wissen, wohin mit ihren negativen Gefühlen, bist häufig du die Person, die sie als erstes und ungefiltert zu spüren bekommen.

Häufig ergreifen Kinder auch die Partei des verlassenen Elternteils, reagieren mit Zorn und Trauer auf den, der gegangen ist, und wenn derjenige auch noch einen neuen Partner hat, dann werden alle negativen Gefühle auf diesen projiziert. Oft spielt auch ein Loyalitätskonflikt eine Rolle – wenn ich den Neuen/die Neue mag, ist Mama/Papa daheim noch trauriger, als ohnehin schon…

Ein Teenager macht sich selbst ein (meist sehr subjektives) Bild und eine Meinung zum Geschehen und steckt zudem im altersgemäßen Streben nach Autonomie. Die Vorstellung, als Autoritätsperson anerkannt zu werden, solltest du schon einmal ziemlich weit hinten anstellen. Die Möglichkeit, als „Bonusgesprächspartner“ auf Augenhöhe gesehen zu werden, ist in diesem Fall erstrebenswert.

Wie kann ich eine positive Beziehung zu den Kindern des Partners aufbauen?

Mit folgenden Tipps überbrückst du die erste schwierige Zeit:

  • Hab Geduld, überhaupt dann, wenn die Trennung der Eltern noch nicht lange zurückliegt.
  • Nimm Ablehnung nicht persönlich, das Kind lehnt in der Regel nicht dich als Person ab, auch wenn es das so ausdrückt, sondern deine Rolle als neuer Partner an der Seite seines Elternteils.
  • Misch dich nicht in Erziehungsthemen ein. Auch wenn es dich noch so sehr juckt, aber vor allem in der Anfangsphase des Kennenlernens würde dies maximal zu einer Trotzreaktion der Sorte „du hast mir gar nichts zu sagen, denn du bist nicht mein Vater/meine Mutter“ führen.
  • Rede niemals schlecht vor dem Kind über den anderen Elternteil, auch wenn es deiner Meinung nach Grund dazu gibt.
  • Wenn das Kind auf die neue Situation auffällig reagiert, zum Beispiel durch vermehrte Aggressivität oder Bettnässen, obwohl bereits trocken gewesen, ist es sehr wichtig, dass es durch den leiblichen Elternteil besonders viel Zuwendung erhält. Schimpfen und genervte Reaktionen fördern die Angst vor dem Verlust von Liebe und Zuwendung des Elternteils.
  • Plane Enttäuschungen ein. Auch wenn du dir manche Unternehmungen/Aktivitäten bereits ganz intensiv ausmalst oder es am Anfang super geklappt hat, gewisse Enttäuschungen, fehlende Gegenliebe etc. treten in der ersten Zeit einfach auf.
  • Pfusche nicht dem anderen Elternteil ins Erziehungskonzept, auch wenn es verlockend ist, die Gunst der Kinder zu erlangen, indem bei dir alle Dinge erlaubt sind, die zu Hause anders geregelt sind.

Offene und ehrliche Kommunikation ist die Grundlage

Das sollte eigentlich in jeder Beziehung selbstverständlich sein, aber wenn Kinder im Spiel sind, noch mehr. Auf jeden Fall brauchst du auch einiges an Verständnis für die Situation deines Partners. Auch wenn du den Expartner am liebsten sonstwohin wünschen würdest, so ändert es nichts daran, dass es der andere Elternteil der Kinder ist und als solcher in der Regel immer eine Rolle in deren Leben spielt und auch spielen soll. Dein Partner sitzt unter Umständen zwischen zwei Stühlen und wird versuchen, es an allen Fronten recht zu machen: Dir, weil ihm etwas an der neuen Beziehung liegt, dem Expartner, weil dann eher Ruhe herrscht, wenn er sich gesehen fühlt, schlechtes Gewissen wegen der Trennung vorherrscht etc., und natürlich den Kindern.

Das ist ein ziemlicher Balanceakt, je nachdem, wie die Beziehung zum Expartner sich gestaltet. Aber üblicherweise kannst du dich schon einmal von der Idee von harmonischen Familienfeiern wie Weihnachten oder Geburtstage (außer deinem) mit deinem Partner verabschieden. Auch Urlaube, Ferienbetreuung und Krankheitstage der Kinder können häufig zu Streitpunkten werden.

An dieser Stelle kämpfst du häufig mit folgenden Problemen:

  • Du fühlst dich fremdbestimmt, weil der Expartner (zu) viel Einfluss auf euren Alltag hat
  • Unterschiedliche Vorstellungen in der Erziehung
  • Machtdemonstrationen des Expartners
  • Du fühlst dich überflüssig neben dem Expartner und den Kindern
  • Du bist traurig darüber, dass du mit deinem neuen Partner viele Dinge nicht zum ersten Mal machst (Heiraten, Hausbau, Kinder…), eventuell plant dein Partner auch mit dir aus Kosten-/Alters-/Platz-/… Gründen keine weiteren Kinder mehr

Hier ist es das A und O, mit deinem Partner klar zu kommunizieren, was dich ärgert, belastet, traurig macht…, damit sich die Gefühle nicht aufstauen und es zu einem heftigen Wortgefecht kommt, welches du später bereust. Akzeptanz von unabänderlichen Dingen ist sehr wichtig, wenn du dich für diese Beziehung entschieden hast. Die Vergangenheit deines Partners ist nun einmal da und bleibt es auch weiterhin. Was du hingegen beeinflussen kannst, sind deine eigenen Gefühle, Wahrnehmungen und wie du sie bewertest. Wenn du deine Sichtweise auf diese Dinge änderst, bist du bereits ein großes Stück weitergekommen.

Welche Rolle solltest du den Kindern gegenüber einnehmen?

Bestimmt hast du dir bereits die Frage gestellt, welche Rolle du für die Kinder deines Partners einnehmen möchtest bzw. solltest. Da es dafür keine festgelegten Regelungen gibt, welche Position und welche Aufgaben fortan deine sind, hast du entsprechenden Spielraum, deine Rolle in der neuen Konstellation so definieren, wie sie sich für euch richtig anfühlt. „Die Mutter/den Vater nicht ersetzen wollen“, ist dabei ein wichtiger Reminder. Auch, wenn dein Partner vielleicht im Moment keine lobenswerte Worte für den Expartner findet und auch du selbst deren Verhalten durchaus kritikwürdig befindest – das Kind hat einen zweiten Elternteil. Es ist deine Aufgabe, das anzuerkennen und dem Kind dadurch Sicherheit zu bieten.

Dass das erste Treffen mit den Kindern ein Erfolg wird, hängt zum größten Teil von dir ab. Und zwar nicht, ob du möglichst witzig oder cool bist, das beste Geschenk zum Kennenlernen ausgewählt hast etc. – sondern von deiner Haltung.

Du wirst dir wünschen, gesehen und gemocht zu werden. Das KANN passieren, je nach Vorgeschichte tut es das aber eventuell auch nicht. Sei dir bewusst, das Kind hat mit seiner aktuellen Situation genug um die Ohren und ist nicht dafür zuständig, dass es dir gut geht. Dein Bedürfnis nach Zuneigung muss unter Umständen erst einmal von deinem Partner oder sonstigen nahestehenden Personen gestillt werden. Je empathischer und verständnisvoller du dem Kind begegnest, desto rascher wird die Neugierde auf deine Person geweckt.

Wann ist der beste Zeitpunkt für das erste Kennenlernen?

Wenn du weißt, dass dein Partner Kinder hat, wirst du verständlicherweise neugierig auf sie sein und wissen wollen, wie er mit ihnen umgeht. Allerdings: Durch das Kennenlernen gestaltet sich eure Paarbeziehung nicht einfacher. Es ist wichtig, dass du und dein neuer Partner zusammen eine solide Basis für eure Beziehung geschaffen habt und euch ausreichend kennen gelernt habt. Das Hinzuziehen der Kinder bedeutet unweigerlich weniger Zeit und Raum für euch als Paar.

Das erste Treffen sollte möglichst auf „neutralem“ Boden stattfinden, beispielsweise am Spielplatz, im Zoo oder bei einem Besuch im Schwimmbad. Für den Anfang reichen zwei bis drei gemeinsame Stunden völlig. Dein Partner sollte dich vor dem Kennenlernen kurz informieren über die Interessen, Lieblingsessen, Lieblingshelden etc. der Kinder, damit du genügend Anknüpfungspunkte für ein Gespräch hast.

Wie geht man mit möglichen Konflikten mit dem Expartner um?

Auch wenn es skurril klingt: Sei dem Expartner dankbar, denn aufgrund der Trennung und den damit verbundenen Umständen hast du deinen neuen Traumpartner gefunden. Alle Erlebnisse aus der Vergangenheit haben deinen Partner zu dem gemacht, was er jetzt ist.

Wenn man mit dem Expartner an einem Strang ziehen kann, weil alle ein gemeinsames Anliegen haben, das Wohlergehen der Kinder, ist es ein Glücksfall. Dieses kann jedoch meistens erst dann geschehen, wenn der „Beziehungsmüll“ der ehemaligen Paarbeziehung aufgearbeitet wurde. Klärende Gespräche, eventuell auch gemeinsame Mediation deines Partners mit seinem Expartner solltest du auf jeden Fall unterstützen, denn diese „Altlasten“ belasten auf Dauer auch eure Beziehung.

Sind die Fronten zwischen den ehemaligen Partnern geklärt, kann es in vielen Fällen zielführend sein, ein zugewandtes, erwachsenes Gespräch mit dem Expartner zu führen. Einerseits, um ihm persönlich klar zu machen, dass du ihm den Part als Elternteil nicht streitig machst, dass es dir wichtig ist, dass es den Kindern gut geht, und andererseits, um ihm zuzuhören, was ihm wichtig ist im Umgang. Es muss keine Freundschaft geschlossen werden, aber eine neutrale Basis, auf der Probleme diskutiert werden können und keine Machtspiele gespielt werden, sollte dabei angestrebt werden.

Ebenso wie bei den Kindern ist es wichtig, dass du die vermutlich vorhandene Ablehnung des Expartners nicht persönlich nimmst. Wenn er derjenige ist, der verlassen wurde, ist es völlig egal, wie du aussiehst, was du machst und wie du heißt, denn du nimmst in seinen Augen unberechtigt eine Position ein, die ihm vorbehalten gewesen wäre.

Wie setzt man Grenzen und respektiert gleichzeitig die bestehende Familiendynamik?

Wo „richtig“ aufhört und „falsch“ anfängt, definiert jede Familie für sich ein wenig anders. Essenszeiten, Essensgewohnheiten, Hausaufgaben, Freizeitgestaltung und Medienkonsum sind Dinge, die sehr unterschiedlich gehandhabt werden. Und nun kommt mit dir eine neue Person dazu, welche manche oder viele Dinge gänzlich anders handhabt. Mit deinem Partner eine gemeinsame Basis zu finden, ist eine bewältigbare Aufgabe, aber bei Kindern kann das eine interessante Herausforderung werden. Vor allem dann, wenn sich für deine Sichtweise der Dinge niemand interessiert.

Wahrscheinlich denkst du, du bist erst einmal dazu gezwungen, alles, was von den Kindern an fremden Werten an dich herangetragen wird, zu akzeptieren. Am besten stillschweigend. Vielleicht hast du auch schon erlebt, dass du versucht hast, ein wenig dein Herz auszuschütten: „Bei seiner Mutter darf Julian am Wochenende bis zwei Uhr nachts zocken und dabei wie ein Berserker rumbrüllen, wenn ich das bei uns ein wenig in Grenzen halten möchte, gibt es Streit.“ Und die Antwort lautete: „Ja, wenn seine Mutter das erlaubt, kannst du das nicht ändern. Du wusstest ja, dass er einen Sohn hat…“.

Du hast das Gefühl, dass von dir erwartet wird, deine eigenen Regeln, Wünsche und Bedürfnisse ganz weit hinten einzusortieren. Schließlich war es deine Entscheidung für einen Partner mit Kindern. Und wenn du deinen Unmut äußerst, heißt es, du hast ja gewusst, auf was du dich einläßt. Wenn es dir nicht gefällt, kannst du dich ja trennen. Ist das wirklich die einzige Möglichkeit, die dir bleibt?

Zieh dir diesen Schuh nicht an. Grenzen setzen bedeutet nicht, dass du das Kind nicht magst, ihm keinen Raum zur Entwicklung läßt oder überhaupt die böse Stiefmutter aus dem Märchenbuch bist. Wenn sich bereits die Nachbarn über den brüllenden Teenie beim Zocken aufregen, dann ist es dein gutes Recht bzw. eigentlich deine Pflicht, ihm mitzuteilen, dass er sich gerne bei seiner Mutter austoben kann, wenn es dort erlaubt ist, es in dieser Wohnung aber die Raum- und nachbarschaftliche Situation nicht zuläßt. Das wird klarerweise im ersten Moment auf wenig Gegenliebe stoßen, allerdings ist es nicht zielführend, das Kind, bzw. den Jugendlichen stets zu hofieren und in Watte zu packen. Schließlich sollte es ihm auch möglich sein, sich außerhalb des Familienverbandes in Gruppen einzufügen.

Vergiss dich selbst nicht – trotz Patchwork

Dein Selbstwert ist enorm wichtig, um in der Patchworkkonstellation glücklich zu werden. Es werden viele Dinge auf dich zukommen, die dich daran zweifeln lassen: Ablehnung der Kinder, abwertende Worte des Expartners. Wer ein geringes Selbstwertgefühl hat, dem machen diese Dinge viel mehr zu schaffen. Wenn du weißt, dass dies eine Baustelle von dir ist, dann solltest du rechtzeitig beginnen, daran zu arbeiten, vielleicht auch mit therapeutischer Hilfe. Dann haben negative Gefühle viel weniger Chancen, dich runter zu ziehen.

Schau in die Zukunft und behalte euer gemeinsames Leben und eure Zukunft im Fokus. Hör auf damit, dich mit dem Expartner oder euer Leben mit seinem alten zu vergleichen und richte den Blick bewusst nach vorne.

Scheu dich nicht, jegliche Hilfe und Beratungsmöglichkeit anzunehmen, die du bekommen kannst. Das bedeutet nicht, einzugestehen, dass du gescheitert bist, sondern dass dir enorm viel an eurer Beziehung und deren Fortbestand liegt.

Zusammengefasste Tipps für Zieheltern oder jene, die es noch werden wollen:

  • Nicht darauf warten, dass andere sich verändern, sondern selbst etwas verändern
  • Kein „Ersatzelternteil“ sein wollen
  • Kontakt zum anderen Elternteil unterstützen, nicht verhindern
  • Ablehnung von Kindern und Ex nicht persönlich nehmen
  • Nicht schlecht über den Expartner reden, schon gar nicht vor den Kindern
  • Keine Manipulations- oder Druckversuche, um die Gunst der Kinder zu gewinnen
  • Nicht unter Druck setzen, wenn die Akzeptanz der Kinder Zeit braucht
  • Nicht alles alleine aussitzen/meistern wollen, sondern auch Hilfe von außen suchen/annehmen

Fazit: Du kannst es schaffen!

Auch wenn sich manche Dinge im ersten Moment schwierig anfühlen, so ist es trotzdem machbar, dass alle (!) mit der neuen Konstellation glücklich werden. Lass den Dingen ihren Lauf und erwarte nicht von Beginn an zu viel, so setzt du dich unnötig unter Druck.

Eine Freundin von dir wurde von ihrem Ziehkind sofort akzeptiert? Gratulation, das heißt nicht, dass sie die besseren Eigenschaften mitbringt, sondern das Kind andere Charakterzüge hat als jene, um deren Zuneigung du kämpfst.

„Miteinander statt gegeneinander“ sollte euer aller Motto sein, das betrifft auch den Expartner. Genießt die kinderfreien Tage, um eure Beziehung zu stärken. Und du wirst immer öfter merken, wie du in deine neue Rolle hineinwächst, sicherer wirst und damit beginnst, eine neue Geschichte zu schreiben.