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Der perfekte Partner: Wunsch und Wirklichkeit

15.10.2021 Sabrina Sailer

Jeder hat so eine kleine Schublade im Kopf, in der er drinsteckt: der perfekte Partner. Der, der immer genau das Richtige sagen, tragen oder denken würde. Der einen so nimmt, wie man ist und keine Kompromisse verlangt. Diese Perfektion als Partner begleitet einen meist von Kindheit an, sie wird von den eigenen Eltern und dem Umfeld stark geprägt. Aber wie verhält es sich eigentlich mit dem Traumpartner und der Realität?

Denn der Gedanke ist berechtigt: Kann es ein realer Partner überhaupt jemals schaffen, dieses Traum-Gebilde zu ersetzen? Wie sollte der Traumpartner ganz in Echt, in der Wirklichkeit sein?

Typische Eigenschaften & Vorstellungen

Untersuchungen seit den 1940er Jahren vor allem aus Deutschland zeigen den ungebrochenen Trend, dass Männer etwas mehr Wert auf Attraktivität und Sex legen, während Frauen eher nach finanzieller Absicherung und Stabilität beim Partner Ausschau halten.

Darüber hinaus gibt es allerdings eine Vielzahl an Eigenschaften, die den idealen Partner ausmachen können, im gesamten deutschsprachigen Raum:

  1. Männer bevorzugen sympathische und humorvolle, fürsorgliche und charmante Frauen
  2. Frauen bevorzugen treue, humorvolle und kinderliebe Männer

Intelligenz und eine gute Bildung werden auf beiden Seiten vorausgesetzt. Das Idealbild vom Partner nähert sich mittlerweile aneinander an, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern verringern sich.

Befragt man Männer nach äußeren Merkmalen, dann fallen den meisten sofort blaue Augen und blonde Haare als Merkmale für die Traumpartnerin ein. Frauen dagegen bevorzugen häufig Männer mit braunen Haaren und einer sportlichen Figur.

Am liebsten gesehen sind außerdem den Rücken der Partnerin stärkende, verständnisvolle Männer – und lustige, offene Frauen, mit denen man(n) Spaß haben kann. Soweit so gut, so könnte der Traumpartner sicherlich für viele gerne aussehen. Nur, wie soll der Wunsch mit der Wirklichkeit zusammenpassen?

Der Traumpartner aus der Kindheit

In der Kindheit erlernen wir Sozialverhalten in seinen verschiedenen Facetten. Ob es die klassische Rollenaufteilung für Familie und Beruf ist oder gelebte Gleichberechtigung, ob die Ehe der Eltern voller Romantik ist oder eher einer gut eingespielten Organisationsmaschine gleicht: Als Kinder werden wir alle davon geprägt. Entweder wird ein Leben lang ein ähnliches Modell samt dazu passendem, perfektem Partner angestrebt. Oder aber das genaue Gegenteil.

Wenn also in der Gegenwart Beziehungen scheitern, sich die Partner immer als die Falschen herausstellen und man sich selbst keinen Rat mehr weiß, kann sich ein Blick auf die Beziehungsmuster der Kindheit lohnen.

Davon abgesehen sind natürlich auch die eigenen Erfahrungsmuster wichtig für das, was vom Traumpartner erwartet wird. Hat sich die erste Liebe als umfassendes, großes Glück präsentiert, ist die Erwartungshaltung auch an spätere Beziehungen hoch. Dabei ist man doch längst nicht mehr der offene, neugierige und eher unerfahrene Mensch wie mit 16 oder 17 Jahren. Stattdessen hat man Kränkungen und Trennungen erlebt, ist vielleicht betrogen worden – oder hat selbst eine Beziehung durch einen Seitensprung belastet.

Den Traumpartner im realen Partner erkennen

Zwischen dem Wunschpartner im eigenen Kopf und der Wirklichkeit ist die Lücke manchmal kleiner, als man zuerst glaubt. Humorvoll, engagiert und zuverlässig ist der Liebste schon längst, lässt aber vielleicht trotzdem die Socken herumliegen oder vergisst Kleinigkeiten. Der imaginäre Märchenprinz würde das wohl eher nicht machen, sondern jederzeit aufräumen und natürlich immer alle Termine im Blick behalten. Mag stimmen.

In der Realität wäre dieser perfekt aufräumende Liebste vielleicht doch zu glatt, zu freundlich – weil sich frau dann doch gern mal etwas zofft. Andersherum wäre die lustige Traumfrau dann doch zu perfekt und würde man(n) die eigenen Macken zu häufig vor Augen führen. Reibungspunkte sind in einer Beziehung genauso wichtig wie ähnliche Wertvorstellungen und die tiefe, innige Liebe zueinander. Ohne Reibung dagegen kann man mit der Beziehung weder wachsen noch sich tiefer aufeinander einlassen.

Viel wichtiger als offensichtliche Kriterien wie Haar- und Augenfarbe können deshalb die eigenen Einstellungen zum Leben sein:

  • Was wünsche ich mir vom Leben?
  • Welche Ziele stelle ich mir für mein Leben vor, was will ich erreichen?
  • Welche Werte sind mir wichtig?

Aus diesem Rahmen ergibt sich automatisch auch, welche Menschen einem begegnen und welche zum Traumpartner werden können. Denn die Basis für eine gesunde und lange Beziehung sind in der Regel gemeinsame Wertvorstellungen, ähnliche Lebensentwürfe und die Vorstellung, mit genau diesem Partner alt zu werden.

Für den Partner zum Traumpartner werden

Nun ist niemand ein unbeschriebenes Blatt, selbst bei der ersten großen Liebe stehen Vorstellungen und Erwartungen im Raum, die sich aus der Kindheit ergeben. Spätestens nach dem Ende der ersten Beziehung stapeln sich kleine Päckchen auf dem Spielfeld, mit denen jede neue Partnerschaft begonnen wird:

  • Wer betrogen wurde, neigt eher zu Misstrauen und Vorsicht bei jeder beginnenden Liebschaft.
  • Wer verlassen wurde, klammert und sucht nach intensiver Nähe beim neuen Partner.
  • Wer zuletzt seine Freiheit an einen klammernden Partner verloren hat, wird seinen Freiraum verteidigen wollen.

Das sind nur drei Beispiele dazu, was üblicherweise ganz unbewusst an Päckchen in neue Beziehungen hineingetragen wird. Diese und andere Altlasten bringt jeder mit sich. Als Single oder frisch Verliebte ist man sich dessen gar nicht immer bewusst, wie sehr sie die beginnenden Partnerschaften trüben können. Erst im Laufe der Zeit stechen die Schwächen und das Unperfekte des Partners stärker heraus – und auch die eigenen Altlasten treten wieder hervor.

Das beeinträchtigt dann natürlich die Beziehung, im schlechtesten Falle ist der Wunsch nach dem Traummann oder der Traumfrau dann doch größer als der Wunsch, an der Beziehung zu arbeiten – und die Trennung steht im Raum.

Einfach von den alten Erfahrungen zu lassen, einfach unbeschrieben in jede neue Beziehung treten – geht das?

Dafür ist es wichtig, sich bewusst zu machen:

  1. Jede neue Partnerschaft basiert auf dem, was die Liebenden vorher erlebt haben
  1. Manche Verhaltensweisen entstehen auf der Basis von Mustern, die sich in längst verarbeitet geglaubten Beziehungen gefestigt haben
  1. Sich dessen bewusst zu werden, sich offen für alte Muster zu zeigen, ist der erste Schritt zu neuen, ganz eigenen Beziehungsmustern

Gerade der letzte Punkt ist das, was einen echten Traumpartner ausmachen kann: Dass er einen selbst so nimmt, wie man ist. Und andersherum, dass man auch ihn oder sie so nehmen kann, wie er oder sie eben ist. Ganz unabhängig von erträumten Körperformen, Haarfarben oder Einkommensstufen findet sich die Liebe und mit ihr auch das Glück ein, wenn man sich selbst so zeigen kann, wie man ist. Denn der perfekte Traumpartner, der ideale Liebste und die ideale Liebste, die

  • finden es völlig okay, Stärken und Schwächen beim Partner zu sehen, und
  • akzeptieren genau diese Stärken und Schwächen als Teil des Partners,
  • sodass er oder sie sich gut aufgehoben und angenommen fühlt.

Sich selbst zum idealen Partner für den Liebsten oder die Liebste zu machen, kann also „so einfach“ sein: Indem man das Gegenüber mit all seinen Makeln, dem Socke-Vergessen oder der Angewohnheit, zu viel Geld auszugeben, akzeptiert. Ein in seinem innersten Kern besonders freigiebiger oder kreativ-chaotischer Mensch sollte genauso für seinen Partner bleiben dürfen, ohne jeden Versuch, genau dieses innerste Selbstverständnis zu verändern.