Er meldet sich nicht von allein
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Er meldet sich nicht von alleine

27.01.2022 Sabrina Sailer

Bei persönlichen Treffen stimmt einfach alles. Es ist harmonisch, lustig – und bringt die Schmetterlinge im Bauch zum Flattern. Nur wenn ihr euch nicht sehen könnt, stockt die Kommunikation. Er meldet sich nie von allein. Ist das schon „typisch Mann“ oder steckt da Strategie dahinter?

Schriftliche Kommunikation: Fluch oder Segen?

Für die Introvertierten unter uns ist der schriftliche Austausch eindeutig ein Segen! Trotzdem lässt die digitale Kommunikation ab und an ein bisschen was vermissen. Das gilt vor allem für Menschen, die sich erst vergleichsweise kurz kennen. Dann bleibt da viel Interpretationsspielraum, den das geschriebene Wort offenlässt. Und schon grübelst du …

Wer zusammen wohnt oder anderweitig viel Zeit miteinander verbringt, hat es leichter. Da reicht schon eine Berührung oder ein verliebter Blick, und du weißt: Er denkt an mich! Selbst dann, wenn er eigentlich gerade vor dem Laptop sitzt oder Kartoffeln fürs Abendessen schält.

Aber was, wenn ihr noch gar nicht so weit seid? Dann sind Telefonate und Nachrichten eure Bindeglieder im Alltag. Kommt von ihm dann kaum was von allein, macht dich das bestimmt stutzig. Zu Recht.

„Er meldet sich nie von allein …“

… und schreibt sofort begeistert zurück, sobald du dich meldest.

Die schönste Begründung für sein Verhalten? Er ist schlicht schüchtern. Oder introvertiert. Vielleicht zerdenkt er seine eigenen Nachrichten, noch bevor er sie abschickt. Und ist dann erleichtert, wenn er stattdessen einfach auf deine Nachrichten reagieren kann. Oder er findet einfach nicht die Worte, die keinesfalls banal oder total aus dem Zusammenhang gerissen ausfallen dürfen. Schließlich mag er dich und will dich nicht verschrecken! Damit er nichts Falsches macht, macht er gar nichts. Und damit natürlich genau das Verkehrte!

Kommunikationstipp: Du weißt schon, dass er eher zurückhaltend ist? Sprich dein Bedürfnis nach einer weniger einseitigen Kommunikation trotzdem an. Ohne Druck. Fühlt er sich wahr- und vor allem auch ernstgenommen? Dann wird er sich künftig häufiger von sich aus melden. Ganz bestimmt! Small-Talk-Vermeider können alternative Gesprächseinstiege verabreden. Beispielsweise:

  • Das hat mich heutˊ zum Lachen gebracht …
  • Das hat mich heutˊ an dich erinnert …
  • Dieses Buch/diesen Film … müssen wir unbedingt zusammen sehen, weil …

Weniger schön, aber denkbar: Er hat einfach viel um die Ohren. Nicht das beste Signal, was seine Prioritäten angeht – aber kurzfristig nachvollziehbar. Du bist ihm zwar wichtig – aber da du dich ja selbstständig meldest, muss er da nichts extra auf dem Schirm haben. In diesem Fall wäre eine offene Kommunikation sinnvoll, nicht wahr?

Kommunikationstipp: Sprich ihn darauf an, ob gerade viel los ist in seinem Leben. Dann weißt du, woran du bist – und er auch. Ihm sollte aber klar werden, dass eine einseitige Kommunikation keine gute Beziehungsgrundlage bietet!

Was entlastend sein kann, sind klare Absprachen, wer sich wann meldet. Er ruft dienstags und donnerstags an, du meldest dich am Wochenende. Oder andersherum.

… und ist mal mehr, mal weniger einsilbig beim Antworten.

Ganz ehrlich: Das ist kein besonders gutes Zeichen. Eventuell hat er gar kein großes Interesse an dir. Oder du bist auf seiner Prioritätenliste ziemlich weit unten gelandet. Was im Grunde ebenfalls für ein geringes Interesse spricht. Sicher, dass er kein Benching betreibt und dich nur als Notnagel in der Kontaktliste behält?

Kommunikationstipp: Mach einmal reinen Tisch. Formuliere deine Wünsche in Bezug auf eure Kommunikation und euer Nähe-Distanz-Verhalten. Und dann schau, was er dir darauf antwortet. Aufgrund seiner Reaktion entscheidet sich, ob du deine Zeit künftig lieber allein verbringst, statt genervt aufs Handy zu starren.

„Typisch Mann?!“

Männer reden halt nicht gern und schreiben nur, wenn es einen Anlass gibt. Heißt es. So pauschal stimmt das ja nun nicht. Oft hängt es am Gegenüber, am Thema – und natürlich am Interesse, wer wann wem häufig schreibt. Komplett unabhängig davon, ob Mann oder Frau.

Die Jagd-Metapher hält sich auch hartnäckig unter Partnersuchenden. Du kennst sie bestimmt, diese Theorie: Es gibt einen, der jagt. Und einen, der sich jagen lässt. Und sobald du aktiv in die Rolle der Jagenden schlüpfst, also Nachrichten schreibst und Treffen initiierst, lehnt sich der Mann zurück und genießt die Rolle des Gejagten. Machen muss er ja nichts mehr, du übernimmst ja den aktiven Part.

Umdrehen ließe sich das nur, indem du tagelang keine Nachrichten schreibst, nicht von allein anrufst – sondern ihn aktiv werden lässt. Reagiert er nicht oder nicht prompt, ist Hopfen und Malz verloren. Dein vorgelegtes Tempo hat schon alles verdorben.

Auch denkbar: Er macht sich bewusst interessanter, indem er unberechenbar bleibt. Mal meldet er sich sofort, mal nicht. Er bleibt ein Fragezeichen für dich – und damit hält er deinen Kopf auf Trab. Kein Aufwand, große Wirkung. Diese Strategie wird von dem einen oder anderen Dating-Coach tatsächlich empfohlen. Mit fragwürdigen Erfolgsquoten.

Stimmen diese Verhaltensregeln denn wirklich?

Tatsächlich ist das in vielen Köpfen noch tief verankert. Von Ping-Pong-Nachrichtenabfolgen und Mindestabständen zwischen Nachrichten ist dann die Rede. Nur so blieben Interesse und „Spannung“ erhalten. Nur nicht zu leicht machen, so lautete die Devise! Und als Frau lieber ein bisschen passiv bleiben, damit der Mann aktiv gefordert ist.

Wahr ist aber auch: Im 21. Jahrhundert sollten solche Spielchen endlich der Vergangenheit angehören. Liebe entsteht durch offene Kommunikation. Nicht durch kommunikative Tricks aus dem letzten Jahrhundert! Absolut nichts ist daran verkehrt, als Frau den ersten Schritt zu machen – und bei Interesse das auch deutlich zu zeigen!

Und jetzt? Das kannst du tun.

Denkst du, dass er sich auf deiner Aktivität ausruht und die Aufmerksamkeit genießt, ohne sich groß selbst einzubringen? Dann besprich das in einem ruhigen Moment. Am besten 1:1, mindestens am Telefon oder beim Video-Chat. Zur Vorbereitung kannst du dir diese Fragen selbst stellen:

  • Was erwarte ich in dieser Phase unserer Beziehung an minimaler Nähe?
  • Wie lange bin ich bereit, Ausreden – oder auch gute Gründe – für kommunikative Durststrecken zu akzeptieren?
  • Wie kann ich mein Bedürfnis nach Nähe und Verbindung ausdrücken, abgesehen von täglichen/häufigen Nachrichten?
  • Welche Form von Verbindung brauche ich von meinem Partner?
  • Wie unterschiedlich darf unser Bedürfnis nach Nähe und Distanz ausfallen, bis es mich zu sehr stört?

Der letzte Punkt ist entscheidend: Kannst du mit diesem unterschiedlichen Kommunikationsverhalten auskommen? Die Chancen, dass ein Gesprächsmuffel in der späteren Beziehung viel mehr und intensiver redet, sind gleich null. Wenn er schon in der Kennenlernphase andere Prioritäten setzt, ohne offen über wichtige Gründe zu reden, ist auch das kein ermutigendes Zeichen.

Wenn deine Sprache der Liebe die ist, die auf liebevolle Botschaften ausgerichtet ist – dann brauchst du einen Partner, der diese Sprache versteht. Und einsetzt! Spätestens dann, wenn du dein Bedürfnis danach klar formuliert hast.