Parship-Paarbefragung 2012: Online-Paare lieben anders

Die Studie liefert einen Vergleich zwischen Paaren bzw. deren Partnerschaften, die sich online mithilfe des wissenschaftlich basierten Matchingverfahrens von Parship kennengelernt hatten und Paaren, die sich auf anderem Wege – offline und ohne Matching – kennengelernt haben. Untersucht wurde die Entstehung, die Festigung und die aktueller Einschätzung der Partnerschaften. Ziel war es herauszufinden, wie sich die Beziehungen von Online-Paaren entwickeln und ob es Unterschiede zu Paaren gibt, die sich auf traditionelle Weise wie beim Ausgehen oder über Freunde kennenlernen.

Methodisches Vorgehen

Die Partnersuche im Internet ist in Österreich ca. 2001 aufgekommen und ist daher eine relativ neue Art, wie Partnerschaften entstehen können. Zur Erforschung der Besonderheiten von online entstanden Beziehungen braucht es eine gewisse Durchdringung. Das bedeutet, es braucht eine gewisse Zeit, bis eine relevante Anzahl an Partnerschaften in der Gesamtbevölkerung online entstanden ist. Um also etwas über Online-Paare zu erfahren, braucht es innerhalb einer Online-Partnervermittlungsagentur ein Feedback-System, das es ermöglichst mit Paaren, die sich im Internet kennengelernt haben, in Kontakt zu kommen bzw. Kontakt zu halten.

Die vorliegende Vergleichsstudie zwischen Online- und Offline-Paaren wurde von der Online-Partneragentur Parship gemeinsam mit der Universität Zürich und der Innofact AG durchgeführt. Befragt wurden knapp 3.000 Personen im deutschsprachigen Raum, die aktuell in einer Partnerschaft leben, davon 415 Österreicherinnen und Österreicher.

Fazit

Bis zum ersten Date dauert es bei Online-Paaren zwar länger als bei Offline-Paaren, dafür werden 60 Prozent der Online-Paare innerhalb eines Monats ein Paar. Rund ein Drittel der Paare ist verheiratet und das erste Kind kommt im Schnitt nach etwa 2,5 Jahren zur Welt. Ähnliche Wertehaltungen, Übereinstimmung im Alltag und eine intensive Kommunikation führen zu einer hohen Zufriedenheit innerhalb der Partnerschaft.

Bisherige Forschungsergebnisse

Seit ca. 2001 gibt es die Partnersuche im Internet und gewinnt seither kontinuierlich an Relevanz. Die wissenschaftliche Forschung beschäftigte sich bisher vor allem mit dem Prozess der Partnersuche und des Kennenlernens. Studien haben gezeigt, dass es deutlich mehr Ähnlichkeiten als Unterschiede zwischen Online- und Offline-Partnersuchenden gibt. So wurde zum Beispiel herausgefunden, dass Männer drei Mal mehr Profile als Frauen aufrufen und viel öfter ein aufgerufenes Profil kontaktieren. Viele Grundlagen mussten über die Zeit geschaffen werden und sich entwickeln, um fundierte Forschung mit den entstandenen Online-Paaren zu betreiben. Jetzt kann untersucht werden, wie sich die Beziehungen im Weiteren entwickeln.

Erste Vergleichsstudie in DACH

Erstmals wurden nun ausreichend Online- und Offline-Paare hinsichtlich Entstehungsphase, Institutionalisierung und Qualität der Partnerschaften befragt und ihre Antworten verglichen. Dabei zeigte sich, dass sich die Entstehung der Partnerschaft bei Online-Paaren vor allem durch rasches Tempo auszeichnet: Insgesamt 80 Prozent der Online-Paare trafen sich nach einem Monat zum ersten Date und 60 Prozent wurden innerhalb eines weiteren Monats ein Paar. Offline-Paare brauchen dafür deutlich länger: 70 Prozent bezeichneten sich frühestens nach fünf Wochen oder länger als Paar.

Festigung der Partnerschaft

Über die Hälfte aller befragten Online- und Offline-Paare lebt in einem gemeinsamen Haushalt, rund ein Drittel ist verheiratet. Allerdings zogen Online-Paare merkbar früher zusammen als Offline-Paare: Im Durchschnitt nach 14 Monaten, letztere erst nach fast zwei Jahren. Bei Online-Paaren ist von Anfang an klar, dass der Wunsch nach einer langfristigen Partnerschaft zur Anmeldung bei einer Online-Partneragentur geführt hat. Das schafft das notwendige Vertrauen, um sich schneller aufeinander einzulassen. Offline-Paare müssen sich über ihre Absichten und Wünsche erst klar werden. So kam auch das erste Kind bei Online-Paaren nach 2,5 Jahren auf die Welt und bei Offline-Paaren etwas später nach 3,75 Jahren.

Viel reden macht glücklich

Die Mehrheit der befragten Paare ist mit ihrer Partnerschaft zufrieden. Allerdings ist der Anteil der Online-Paare, die die höchsten Zufriedenheitswerte angegeben haben, deutlich größer ist als jener der Offline-Paare: 90 Prozent der Online-Paare sind mir ihrer aktuellen Partnerschaft „sehr zufrieden“. Bei den Offline-Paaren trifft dies auf rund 75 Prozent zu.

Ein Grund für die höhere Zufriedenheit und Qualität der Partnerschaft bei Online-Paaren könnte in einer insgesamt aktiveren Kommunikation liegen. Die Studie zeigt, dass Online-Paare deutlich mehr miteinander reden: Über Wünsche, Konflikte oder auch Zukunftspläne. Das führt zu einem friktionsfreieren Alltag und Risikofaktoren werden minimiert. Wenn es zu belastenden Situationen kommt, verhalten sich Online- und Offline-Paare in gleicher Weise hilfsbereit und verständnisvoll.

Zudem ist das Commiment gegenüber der Partnerschaft bei Online-Paaren etwas höher als bei Offline-Paaren. Sie sagen etwas häufiger, dass sie sich emotional ganz auf ihren Partner einlassen. Der Wunsch, dem Partner sexuell treu zu sein, ist stärker ausgeprägt ebenso wie der Wunsch mit dem Partner zusammen alt zu werden. Geht es darum vom Partner Unterstützung zu bekommen, dann gibt es kaum Unterschiede in der Wahrnehmung von online oder offline entstandenen Beziehungen.

Schließlich haben sowohl Online- als auch Offline-Paare eine hohe Übereinstimmung mit dem Partner in Grundwerten wie Familie, Kinder und Ehe. Die Übereinstimmung in Alltagsthemen wie Umgang mit Geld oder der Aufgabenverteilung im Haushalt ist bei Online-Paaren vergleichsweise etwas höher.